Um größtmögliche Authentizität in ihren Fotografien zu erreichen, taucht Roswitha Hecke (*1944, Hamburg) für eine gewisse Zeit in die Lebenswelten der Personen ein, die sie fotografiert. So hat sie Irene, die ein Leben als Prostituierte wählte, um in Freiheit ihrer Lust zu leben, auf ihren nächtlichen Streifzügen durch Zürich und Rom begleitet. Die Fotografien verstoßen weder gegen Geschmack, noch Moral, wohl aber bedienen sie den voyeuristischen Blick.
In den 70er Jahren hatte Roswitha Hecke die Gelegenheit, für mehrere Wochen einen Detektiv des Morddezernats bei seiner Arbeit zu begleiten. Vielen mögen die Bilder bekannt vorkommen, denn sie entsprechen den Impressionen, die durch Polizeiserien im Fernsehen vermittelt werden. In der Einstellung auf die Gürtelschnallen des Detektivs und seines Mitarbeiters erscheint das typische Motiv der dominanten und schwächeren Figur, wie es oft auch in den Filmduos vorkommt. Dies wird deutlich in Haltung, Größe und Kleidung.
