Özlem Günyol und
Mustafa Kunt

„Ceaseless Doodle”, 2009, Filzstift auf Holz, 200 x 200 cm

Ceaseless Doodle

2009, Filzstift auf Holz, 200 x 200 cm

In den Arbeiten des jungen Künstlerpaares (*1978 und *1977, Ankara, Türkei) verbirgt sich hinter der minimalen Ästhetik eine aktuelle Brisanz, die auf politische Probleme im transnationalen bzw. globalen Kontext verweist. In der Codierung gesellschaftlicher Paradigmen zeigt sich die Differenz von Zeichen und deren bezeichnender Symbolik, wie sie u.a. bei de Saussure mit der „Freiheit der Zeichen“ geprüft wird. Inhaltlich bewegen sich ihre Arbeiten um Themenkreise wie Machthierarchien, gesellschaftliche Normierung, aber auch um individuelle Fragen von Würde und Gerechtigkeit im Zuge nationalstaatlicher Obrigkeiten.

Die Linien des scheinbar „endlosen Gekritzels“, die sich in vielen Wendungen zu einem kreisförmigen Gebilde formen, ergeben sich aus einem Übereinanderlegen der Grenzkonturen aller Länder der Erde. Mit der Verflechtung dieser Außenlinien ergibt sich eine Art andere Erdkugel, die sich in der Befragung globaler politischer Ordnungssysteme auflöst. Die Entwicklung von konzeptuellen Ansätzen zu einer davon entfernten Zeichenhaftigkeit mündet in eine Form der Abstraktion und bezeichnet das konzeptionelle Feingefühl von Günyol und Kunt, welches die Bildsprache ihres gesamten Ouevre charakterisiert.

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